Umweltbildung für die Bevölkerung
Abb. 1: Klimapavillon des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz
Bildung und Wissen über den Klimawandel sind Grundlage, um fundierte, verantwortungsvolle und zielführende Entscheidungen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Klimawandelfolgen zu treffen. Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz startete hierzu mit dem Klimapavillon 2017 auf der Landesgartenschau in Apolda eine mobile und innovative Plattform, die seither für Bildungsbeiträge, Information, Aktion und den lebendigen Austausch zu diesem Themenkomplex genutzt wird. Dieses Vorbildprojekt kann Impulsgeber für Kommunen und Bildungsbeauftragte sein, die Menschen in ihrem Verantwortungsbereich mit dem Thema ‚Klimawandel‘ fundiert, erlebnisreich, eindrucksvoll und vor allem nachhaltig zu verbinden.
Die Klimawandelfolgen ‚Hitzebelastung‘, ‚Starkregen‘ und ‚Trockenstress beim Kommunalgrün‘ sind für Thüringen hochaktuell. Sie stellen zahlreiche kommunale Handlungsfelder vor Herausforderungen und neue Aufgaben, z. B.:
- menschliche Gesundheit
- Stadtplanung/Städtebau
- Stadtgrün/Grünordnung
- Umwelt/Naturschutz
- Ab-/Wasserwirtschaft
- Bauwesen
- Land- und Forstwirtschaft
- Katastrophenschutz
- Raumordnung und Landesplanung
Abb. 2: Mit Wissen gut gerüstet für den Klimawandel
Die Bandbreite der betroffenen Bereiche zeigt, wie wichtig die breite Bildung und Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der Vertreter und Entscheidungsträger der spezifischen Themenfelder ist, um effizienten Schutz sowie Maßnahmen zur Anpassung an die zunehmende Wärmebelastung, häufigere und extremere Starkregenereignisse zu bieten und städtisches Grün vor Trockenstress zu schützen.
Aufklärung und Sensibilisierung befördern Maßnahmen zur Unterstützung und Anpassung und generieren breite Unterstützung durch die Bevölkerung. Verantwortliche sollten passende Bildungsangebote für ihren Wirkungskreis nutzen oder kreieren, von der Kernzelle ‚Familie‘ bis hin zur Kommunalebene. Das Spektrum umfasst z. B. Erfahr- und Lernwerkstätten für Kinder, Bildungsprogramme an Schulen und Hochschulen, Angebote im kommunalen Kontext (z. B. Stadtrundgänge, Thementage, Mitmach-Aktionen) und Weiterbildungen für Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung.
Abb. 3: Gemeinsames Gärtnern verbindet Mensch und Natur
Generelles Ziel ist es, die Aufmerksamkeit für die Themen ‚Hitzebelastung‘, ‚Starkregen‘ und ‚Trockenstress beim Stadtgrün‘ in der Bevölkerung zu erhöhen. Gemeinsames Lernen fördert zudem den Diskurs und regt zur Eigeninitiative an. Ein gelungenes Beispiel hierfür sind ‚Baumpatenschaften‘ bzw. die Pflege einer Baumscheibe vor der eigenen Haustür sowie der Trend des ‚Urban Gardening‘.Neben dem positiven Aspekt, Verantwortung für ein Stück Stadtnatur zu übernehmen und ein Vorbild für nachfolgende Generationen (z. B. die eigenen Kinder) zu sein, bietet diese Eigeninitiative Mehrwert für das Stadtklima. Bäume verbessern gerade in sommerlichen Hitzesituationen, aber auch bei starken Niederschlägen durch ihre vielfältigen Gunstfaktoren (Sauerstoffproduktion, Schadstofffilterung, Schattenspende, Luftbefeuchtung, Zwischenspeicher für Niederschläge usw.) das Klima urbaner Räume. Kommunen können z. B. gemeinschaftliche Stadtgärten fördern, indem sie geeignete Flächen (z. B. Stadtbrachen, Gründachflächen auf kommunalen Gebäuden) zur Nutzung freigeben. Infotafeln zu den klimatischen und ökologischen Gunstwirkungen solcher Projekte tragen zum Verständnis in der Bevölkerung bei und können die Akzeptanz nachhaltig steigern.
Siehe auch: Gutes Beispiel "Baumpflanzungen in der Stadt Bad Langensalza"
Erläuterung:
■ rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■ gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■ hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■ grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■ dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver EinflussParameter:
Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz
Ansprechpartner
Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
(www.thega.de)
Kompetenzzentrum Klima
(https://tlubn.thueringen.de/klima/klimaagentur)
Förderung
Thüringen
Thüringer Städtebauförderungsrichtlinien (ThSt-BauFR)
(https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/bau/staedtebau/staedtebaufoerderung)
KlimaInvest – Kommunale Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
(https://www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/Klima-Invest)
Stiftung Naturschutz Thüringen: Umweltlotterie - „Naturschutz beginnt vor der Haustür – in kleinen Schritten zu einem bunten, lebenswerten Wohnumfeld“
(https://www.stiftung-naturschutz-thueringen.de/umweltlotterie-foerderung.html)
Bund
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH - Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
(https://www.z-u-g.org/aufgaben/foerderung-von-massnahmen-zur-anpassung-an-den-klimawandel/)