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Gebäudedämmung

Abb. 1: Thermalmessung an einem Gebäude (Bildquelle: ThINK)

Abb. 1: Thermalmessung an einem Gebäude

(Bildquelle: ThINK)

Unzureichend gedämmte Gebäude und hier insbesondere Dachgeschosswohnungen sind im Sommer stark von Hitze betroffen. Im Winter hingegen steigt hier der Heizbedarf durch Wärmeverlust über die Außenflächen des Gebäudes (Dächer und Wände). Der Grund dafür ist eine Gebäudedämmung, die nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Nicht nur im Interesse der Energieeinsparung (Klimaschutz), sondern auch im Hinblick auf die zunehmende sommerliche Wärmebelastung muss hier nachgerüstet werden. Die Ertüchtigung der Dämmung ist Klimaschutz und Klimaanpassung in Einem – CO2-Emissionen werden gespart und zugleich die physiologische Belastung der Bewohner durch Hitzestress reduziert.

Die Gebäudedämmung sollte bei Sanierungen auf den neuesten Stand gebracht werden – bei Neubauten muss sie es (EnEV). Für ein optimales Dämmergebnis sollte ein Energieeffizienzberater hinzugezogen werden. Er liefert eine professionelle Planungsgrundlage und sichert zudem die Förderfähigkeit der Baumaßnahme über die einschlägigen Förderprogramme (insb. der Kreditanstalt für Wiederaufbau).

Als Dämmmaterial sollten zunehmend ökologische Materialien zum Einsatz kommen, die nicht auf der Grundlage fossiler Rohstoffe hergestellt werden. Sie entlasten die Umwelt auch bei der Entsorgung, denn sie stellen keinen Sondermüll dar. Ökologische Dämmstoffe sind z. B.:

  • Holz, Holzwolle
  • Zellulosefasern (aus Altpapier)
  • Pflanzenfasern, z. B. Hanf, Flachs, Jute, Seewolle
  • Schaf– und Baumwolle
  • See– und Wiesengras
  • Schilfrohr, Stroh
  • Mineralwolle, Porenbeton
Weiterdenken mit ökologischer Dämmung (Bildquelle: Depositphotos.com)

Abb. 2: Weiterdenken mit ökologischer Dämmung

(Bildquelle: Depositphotos.com)

Welcher Dämmstoff geeignet ist, hängt u. a. vom zu dämmenden Gebäudeteil ab (Dach bzw. oberste Geschossdecke, Fassadenflächen, Kellerdecke und –außenwände). Auch bei Gebäudeöffnungen, d. h. Fenstern und Türen, muss auf gute Dämmleistung der verbauten Bauteilkonstruktionen geachtet werden. Energie kann außerdem durch intelligentes Lüften gespart werden, z. B. durch eine Anlage mit integrierter Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

Gebäudedämmung sollte im kommunalen Kontext sukzessive bei Neubauten und Sanierungen realisiert werden und Handlungsimpulse an die Bevölkerung weitergegeben werden, z. B durch Information und Beratung. Dach– und Fassadenbegrünung kann hier ebenfalls einen Beitrag leisten.

Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Spidergrafik zur Bewertung der Maßnahme mit den Parametern Wirkung, Wirtschaftlichkeit, Gestaltung, Akzeptanz, Biodiversität und Nachhaltigkeit

Erläuterung:

■  rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■  gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■  hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■  grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■  dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss

Parameter:

Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz

Ansprechpartner

Kompetenzzentrum Klima
(https://tlubn.thueringen.de/klima/klimaagentur)

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) (www.thega.de)
Die ThEGA hat sich im Rahmen des Projektes „Entwicklung von Klima-Adaptionsstrategien und -technologien in Thüringen (KlimAdapTIT)“ teils vertiefend mit Möglichkeiten zur Hitzeprävention
auseinandergesetzt: www.thega.de/klimadaptit

Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(www.thueringen.de/th9/tmil/)

Thüringer Landesverwaltungsamt
(www.thueringen.de/th3/tlvwa/index.aspx)

Förderung

Thüringen

Richtlinie des Freistaats Thüringen zur Förderung von Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen in Kommunen (KlimaInvest)
www.thueringen.de/th8/tmuen/energie/kommunen/klimainvest/index.aspx

ODER

www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/Kommunale-Klimaschutzmassnahmen

Städtebauförderung
(https://www.staedtebaufoerderung.info/DE/Startseite/startseite_node.html)

Bund

Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel (Projektträger Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH
(https://www.z-u-g.org/aufgaben/foerderung-von-massnahmen-zur-anpassung-an-den-klimawandel/)

Energieberatung für (kommunale) Wohn- und Nichtwohngebäude
(https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung/Energieberatung ...)

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW):

  • Investitionskredit Kommunen
  • Energieeffizient Bauen und Sanieren
  • Energetische Stadtsanierung

(www.kfw.de)