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Verstärkte Beachtung von Verschattungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum

Stadtbäume spenden Schatten (Bildquelle: Gabriele Jahn/ThINK)

Abb. 1: Stadtbäume spenden Schatten

(Bildquelle: Gabriele Jahn/ThINK)

Eine hohe Einstrahlung auf versiegelte Oberflächen führt zu einer verstärkten Erwärmung der bodennahen  Luftschichten. An heißen Tagen steigen dadurch die Temperaturen im öffentlichen Raum schnell an, was zu verstärkter thermischer Belastung der Bevölkerung führt. Besonders hitzegefährdet sind großflächig versiegelte Areale mit wenig Grünanteil, wie z. B. Plätze, Innenstadtbereiche mit dichter Bebauung, große Parkplätze und Freiluftanlagen für Spiel und Sport. Thermische Belastung tritt aber auch in öffentlichen Bereichen mit längerer Verweildauer auf, etwa an Haltestellen oder auf staugefährdeten Verkehrsflächen. Gerade die direkte Exposition in der Sonne, durch fehlende Verschattung, wird im Zusammenhang mit hohen Lufttemperaturen bereits nach wenigen Minuten von einem überwiegenden Anteil der Bevölkerung als sehr unangenehm empfunden und verursacht deutlichen Hitzestress. 

Das Ziel von Kommunen sollte es sein, diese öffentlichen Areale nach Möglichkeit optimal zu beschatten. Dadurch wird nicht nur der Hitzestress am Tag reduziert, sondern auch die Wärmeabstrahlung bei Nacht gesenkt. Das Phänomen der städtischen Wärmeinsel wird so etwas abgeschwächt – die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Bevölkerung erhöht. Für die Schattenspende stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Natürliche Verschattung liefern zum Beispiel Bäume. Da städtisches Großgrün zudem hohen ökologischen Mehrwert hat, sollte der Baumbestand m öffentlichen Raum generell entwickelt werden. Je nach örtlicher Gegebenheit können aber auch bautechnische Konstruktionen installiert oder kombiniert werden, entweder permanent oder zeitlich flexibel. Beispiele hierfür sind Pergolen, Pavillons, Sonnensegel und Flugdächer. Technisch immer vielfältigere Varianten bieten Photovoltaik-Module (z. B. Solar Spline).

Zusätzlich sollten Kommunen das Angebot an vorhandenen Sitzgelegenheiten überprüfen und ggf. aufstocken. Auch hier sollte Wert auf Schattenplätze gelegt werden.

Segel setzen gegen die Hitze (Bildquelle: Depositphotos.com)

Abb. 2: Segel setzen gegen die Hitze

(Bildquelle: Depositphotos.com)
Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Spidergrafik zur Bewertung der Maßnahme mit den Parametern Wirkung, Wirtschaftlichkeit, Gestaltung, Akzeptanz, Biodiversität und Nachhaltigkeit

Erläuterung:

■  rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■  gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■  hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■  grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■  dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss

Parameter:

Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz

Ansprechpartner

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) (www.thega.de)
Die ThEGA hat sich im Rahmen des Projektes „Entwicklung von Klima-Adaptionsstrategien und -technologien in Thüringen (KlimAdapTIT)“ teils vertiefend mit Möglichkeiten zur Hitzeprävention
auseinandergesetzt: www.thega.de/klimadaptit

Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(www.thueringen.de/th9/tmil/)

Thüringer Landesverwaltungsamt
(www.thueringen.de/th3/tlvwa/index.aspx)

Förderung

Thüringen

Richtlinie des Freistaats Thüringen zur Förderung von Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen in Kommunen (KlimaInvest)
www.thueringen.de/th8/tmuen/energie/kommunen/klimainvest/index.aspx

ODER

www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/Kommunale-Klimaschutzmassnahmen

Städtebauförderung
(https://www.staedtebaufoerderung.info/DE/Startseite/startseite_node.html)